Dies ist ein Ritual zu Samhain für eine Gruppe. Die Cailleach wird in diesem Ritual von einer Person personifiziert. Es ist relativ leicht möglich das Ritual auf eine Göttin vom ähnlichen Typus umzuschreiben.

Vorbereiten:

  • Baumsymbol
  • Feuer vorbereiten od. Kerze
  • (Topf um Blätter zu verbrennen wenn mit Kerze gearbeitet wird)
  • Vier Himmelsrichtungen Kerzen hinstellen
  • Räucherung bereitstellen
  • Mehl für Erdmutter Opfer
  • Opfergaben bereitstellen (Wein, Räucherung…)
  • Kessel od. Kelch für Quelle
  • Silber od. Nuss bereitstellen
  • Krug mit Getränk und Gläser
  • Opfer für Cailleach (Brot, Grittibänz od. Apfelschnitze)
  • Blätter evt. von Teilnehmer mitgebracht, bereits beschriftet
  • Glocke, Trommel(n), Rasseln
  • Orakelset


Kur vor dem Beginn:

  • (Feuer Anzünden)
  • Räucherkohle anzünden


Prozession:
Beginnt mit einem Glockenschlag. Alle treten schweigend in den Kreis ein und gehen eine komplette Runde, finden dann einen Platz. Eine Person schlägt im Takt die Trommel oder Rasselt. Alle stehen im Kreis (Trommel ablegen) und beginnen dann zu „Pulsen“

Erdmutter
Erde berühren, Knien.

Erdmutter, wir grüßen dich.
Ursprung allen Lebens und Quelle zu der wir zurückgehen.
Wir bitten dich, trage uns durch dieses Ritual, wie du die ganze Welt trägst.
(Mehl streuen).

Nimm diese Gabe an!
Alle: Nimm diese Gabe an!


Begründung


Bei der Macht von Stern und Stein,
bei der Macht des Landes, das uns umgibt,
bei allem was schön und frei,
Seid willkommen zu Samhain
(Philipp Carr-Gomm aus Bonewits's Guide to Druidry)

Wir haben die Tagundnachtgleiche überschritten.
Die Dunkle Zeit des Jahres hat begonnen.
Die Ernte ist eingefahren. Unsere Vorratshäuser halten die Gaben des Sommers.
In der Zeit der Dunkelheit die kommt, begrüßen wir den Winter und die Zeit der Ruhe.


Erschaffung des Kosmos


Lasst uns gemeinsam den heiligen Raum erschaffen:

Aus den Tiefen der Urquelle
sprudelt klares Wasser rauf (2x)

Himmelsfeuer strahl herab
strahle hell auf uns herab (2x)

Zwischen Erde und Himmel
Steht der Weltenbaum
Tief verwurzelt und hoch gekrönt
Wird zum Weg auf dem wir gehen

(Liedtext von Ishtar nach einem trad. amerik. Lied)


Während dem singen wird das Wasser gesilbert, das Feuer genährt (Butter, Whiskey, Räucherung) und der Baum besprenkelt und beräuchert. Beim letzten Refrain wenn möglich an den Händen halten, einfach wiederholen wenn man mehr Zeit braucht. Im Idealfall singt man es beim dritten Mal alles zusammen nur Händehaltend und alle machen sich die drei Welten in sich selbst bewusst.

Eine Person geht herum und entzündet aus der Mitte die vier Kerzen in den Himmelsrichtungen (siehe Erklärung am Schluss)

Im Osten steht Sirrah
Im Süden, steht Aldebaran
Im Westen, steht Spica
Im Norden, steht Altair
So ist der Platz beansprucht für die Zeit unseres Rituals.


Mit dem gesilberten Wasser herum laufen, besprenkeln. 


Möge das Meer sich nicht erheben und alles Üble kehre ab.
Möge der Himmel nicht auf uns herabfallen und alles Üble kehre ab.
Möge das Land uns halten und alles Üble kehre ab.

Mit Räucherung einmal im Kreis laufen:

In Land, Meer und Himmel,
in der Tiefe und in der Höhe.
Durch Feuer und Wasser,
ist dieser Hain heilig und hehr.

So sei es!
Alle: So sei es!


Öffnen der Tore


Lasst uns nun die Tore öffnen:

Wir rufen den Gehörnten Herrn,
Cernunnos mit dem Torqué,
Gewähr uns eine Wohltat, gewähr uns einen Segen
Öffne für uns die Tore, öffne die Drachen Wege. 
Doch vorher ein Wort, beschütze die deinen
und für uns die Freunde von Feinden scheide. 

Öl ins Feuer

Vereine deine Magie mit meiner und lass dieses heilige Zentrum zur Grenze aller Welten werden
Lass das Feuer als Tor sich öffnen
Lass die Quelle als Tor sich öffnen
Lass den zu Baum zum Weg aller Welten werden.
Cernunnos: Öffne die Tore!


Alle währenddessen: Trommel zuerst leise, Klimax bei „Öffne die Tore“ danach abrupt still!

Symbolisch mit der Bewegung ein Tor öffnen: 

Die Tore sind geöffnet! Heja!
Alle: Heja!


Einladung der Ahnen und Gedenkzeit

Ehrwürdige Ahnen des Blutes, des Geistes und des Herzens: Wir laden euch ein zu unserem Fest.
Wir rufen jene die uns besonders nahe stehen.
Mütter ,Väter, Großeltern, Freunde, Ernährer, Heiler, Ernährer, Wegweiser, Inspirationen.
Wir heißen in Liebe und Freundschaft euch willkommen und wollen uns eurer erinnern. 
Seid willkommen hier! (Ale in den Kessel oder über Stein)
ALLE: Seid willkommen hier!

 

 An diesem Fest, wo auch unsere Ahnen besonder geehrt werden,
lasst uns kurz einen Moment in Stille mit den Ahnen verbringen.


Am Rand des Nemetons wurden Bilder arrangiert. Alle drehen sich um und zünden nun eine Kerze (bei Nacht) vor den Bildern die sie gebracht haben und ein Räucherstäbchen an, oder teilen eine Kleinigkeit. Kommunikation mit den Ahnen nach Belieben (Brief kann verbrannt werden etc.). Wer fertig ist, dreht sich zurück zur Mitte des Kreises und wartet.

Einladung der Naturgestier und Götter

Es ist Zeit die Naturgeister und Götter einzuladen.

Naturgeister, ihr, die ihr dem Land inne wohnt: Wir laden euch ein zu unserem Fest.
Seid willkommen hier!   (Apfel oder Körner werden um den Altar am Boden verteilt)
ALLE: Seid willkommen hier!

Leuchtende Götter die uns nahe stehen: Wir laden euch ein zu unserem Fest.
Seid willkommen hier! (Ale in den Kessel oder über Stein)
ALLE: Seid willkommen hier!

Cailleach Anrufung 
Eine Person wurde vorher gewählt die Cailleach darzustellen. Während diese die Insignien der Cailleach (Schleier, Krone, Maske) anzieht (entweder Gottform Annahme, Drawing down the moon oder einfach Schauspielern je nach Können).


Während die Erde in Schlaf verfällt, schwingt die Alte von Baere ihre Sichel
und schneidet den letzten Weizen, um ihn Auszusäen in der späten Winter Nacht.
Sie ist die Cailleach, die Weise alte, die siebenmal jung wurde, während ihre Ehemänner neben ihr vergingen.
Die Großmutter der Menschen und Kinder der Erde.
Ihre Augen sind scharf und glänzend wie der Strom eines kalten Flusses, ihre Hände knochig wie die verknoteten wurzeln eines alten Baumes und ihre Haut kalt und verfurcht wie die gefallenen Blätter des Herbstes.

Wenn die Cailleach ruft, tief im Wald, tief im Land, können wir es in unseren Knochen spüren.
Es ist Zeit nach Hause zu kommen, in die Dunkelheit der Wälder, wo die Alte uns offen schneidet,
so dass wir wieder neu wachsen können. Unsere Zerbrechlichkeit und Schwäche, geschnitten wie das Korn.

Hör uns Cailleach Baere, Ur-Großmutter, Herrin der tiefen Wälder, Alte Hexe der Wurzeln und Kessel.
Deine Kinder bitten dich zu uns zu kommen, dass du liebevoll auf unser Fest schaust
und in unseren Hain kommst um uns deinen Segen zu geben. Wir geben dir deinen gebührenden Anteil.

Wir geben dir …(auf die Erde streuen vor dem Altar) Brot / Kuchen
(Ein Stück von dem was danach die Teilnehmer teilen),
dass die Knochen der Erde wieder mit Leben gekleidet werden.

Wein /Whiskey / Bier (entweder ins Feuer, oder in die Quelle),
damit die Wasser des Lebens wieder fließen und Geist im Fleische wohnt.

Knochen/ Blätterkranz, dass das Alte und Unnötige in friedvoller Ruhe wegfällt.
 (unter dem Baumsymbol legen, oder daran binden.
Bitte keine Hühnerknochen in der Natur lassen, Hunde können sich damit verletzen!).

Sei unter uns Willkommen Cailleach; Ur-Großmutter, nimm unsere Gaben an!

Alle: Nimm unsere Gaben an!
(Anrufung von Ian Corrigan übersetzt von Ishtar)



Falls nicht alle schon außen stehen, gehen alle an den Rand. Während die Cailleach, die bisher am Rand stand, sich bemerkbar macht.
Wenn die Cailleach das Gefühl hat es wurde genug geopfert macht sie weiter. Wenn nicht gibt sie ein Zeichen, dass sie noch mehr will.

Cailleach spricht:  Ich bin die Cailleach. Eure Gaben wurden angenommen. Nehmt Abschied vom Alten!



Jeder nimmt sein Blatt, auf das er/sie zuvor geschrieben hat, wovon sie sich trennen möchte, visualisiert es.
Die Cailleach schreitet einmal im Kreis zu jedem, nimmt das Blatt, schaut in die Augen, liest es (leise) anerkennt es. Dann geht sie zum Feuer und verbrennt die Blätter. Bei einer Kerze zündet sie die Blätter an der Flamme an und legt sie in einen Feuerfesten Topf / Schale.

Omen 
1.    Variante: Cailleach zieht das Omen:
Cailleach hält inne um ein Omen zu erhalten, zieht evt. eine Tarotkarte, Runen, Ogham.


Cailleach spricht:   Ich bringe euch den Segen von ……..


2.    Variante: Seherin zieht ein Omen
Die Cailleach geht zur Seherin. Gibt ihr die Hand, hält die Hände auf die Schultern oder „bläst“ einmal Luft im Rücken der Seherin.
Die Seherin benutzt ihr Omenset.
- Welchen Segen erhalten wir?
- Was wünschen sich die Götter und Geister weiterhin von uns?


Seherin: (frei, z.B: Wir erhalten den Segen von ….. und wir sollen……  )


Weiter für beide Varianten:

Cailleach segnet das Getränk, Priesterin füllt es in jedes Glas jeder der am Segen teilhaben möchte kommt in die Mitte und erhält von der Cailleach ein Glas und ein Apfelstück oder Grittibänz.  Noch nicht essen und trinken!  Wenn alle etwas haben, gibt die Priesterin zuerst etwas an die Kindred als Opfergabe.


Cailleach: Möge das Gute zum Leben erwachen!
Alle: Heja! Und trinken. 


Eventuell eine Runde Trinksprüche. Während sich Cailleach wie ein würdevoller Gast verhält und dem beiwohnt. Eventuell Stuhl für die Cailleach, insbesondere, wenn noch andere Gottheiten geehrt werden.
Wenn nur mit einem Kelch gearbeitet wird, sagt die Cailleach ihren Text zuerst, dann kommt jede/r nach vorne und die Cailleach gibt etwas von dem Kelch zu trinken, während eine Ritualleiterin vom Brot verteilt.

Der Segen ist in uns, möge er sich in unserem Leben zeigen!

 Hat das Volk noch weitere Gaben gebracht?
(Wenn jemand mit "ich habe!" antwortet)  

So bitte ich nun die Ehrengäste um Verständnis,
während einige von uns noch anderen Göttern, Ahnen oder Naturgeistern Opfer darbringen.

Verabschieden der Kräfte

Die Stunde der Rückkehr ist gekommen, wir danken jenen, die an unserem Mahl teilgenommen.
Cailleach, Winterherrin. Wir danken dir für deine Anwesenheit.
Dein Segen bleibt bei uns, so lass unsere Liebe mit dir gehen!
Wir danken dir!
Alle: wir danken dir!


Cailleach nickt dreht sich nach außen (dreht der Mitte den Rücken zu) und beginnt die Insignien abzulegen (und die Gottform etc.)


Leuchtende, Naturgeister, Ahnen – und jene die uns besonders am Herzen lagen.
Wir danken euch für eure Anwesenheit bei diesem Ritual und in unserem Leben.
Kehrt nun in eure Heimat zurück und nehmt vom Segen aus unserer Mitte so viel wie ihr tragen könnt.
Habt dank und Lebt wohl!
Alle:   Habt dank und Lebt wohl!


Die Tore schließen


Cernunnos, durch deine Kraft und unserer Magie enden wir was wir begannen:

Lass das Feuer Flamme sein
Lass die Quelle Wasser sein
Lass alles sein wie‘s vorher war,
bis auf die Magie, die hier geschah!

Trommel/n beginnen während derjenige einmal im Kreis läuft gegen den Uhrzeigersinn und die Kerzen ausmacht.
Trommeln werden schneller

Dann führt er/sie die Bewegung eines sich schließenden Tores aus (Climax trommeln / Rasseln) und ruft:

Schließ die Tore!
Alle: Schließ die Tore!  Trommeln stop.!

Die Tore sind geschlossen

Erdmutter danken
Alle berühren mit Händen Boden (ERDEN wenn nötig ;-))

Erdmutter, dir geben wir alles zurück, was wir nicht gebraucht haben.
Gib uns Halt in der Welt, wie durch das Ritual. Wir danken dir.

Unser Ritual ist beendet. Möge die Harmonie des Landes vollständig sein
Tief verwurzelt – hoch gekrönt wächst der Lebensbaum in uns weiter.

Alle laufen raus und singen: May the circle be open, but unbroken, may the peace (love) of the Goddess be ever in your heart.
Merry Meet, and merry part, and merry meet again.  

Heja!

~

 

 Erklärung zu den Himmelsrichtungen:

Im ADF ziehen wir keinen Kreis, sondern kreieren die Heilige Mitte. In vielen Kulturen wird aber über das Feuer das Land "in Besitz genommen" So nehmen wir hier symbolisch für die Zeit des Rituals das Land "in Besitz". Die vier Himmelsrichtungen markieren hier die Endpunkte unseres Ritualplatzes. Bei den Sternen handelt es sich um Sternmarker (besonders helle Sterne) nach dem siderischen Tierkreis (also den Sternen die ihr jetzt auch wirklich am Himmel sehen könnt). (siehe auch den Artikel "Ursprung der vier heiligen Tiere" für eine detailliertere Erklärung.). Der Ursprungstext ist noch zusätzlich auf den Nemeton bei mir zuhause geschrieben, wo die Umgebung voller mythologischer Plätze ist. In dem Text leuchten die Sterne über den entsprechenden Plätzen, so dass wir uns damit noch zusätzlich verbinden und in einem größeren Netz sehen.

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