Unser Samhainfest war diesmal am Dia de Muertos inspiriert und auch ein Stück weit von der Idee des Flusses in dem die Erinnerungen der Toten fließen und der zur Quelle der Weisheit wird (für mehr Infos hier).

 

Ablauf

Wir trafen uns beim Hutewald. Es war ein schöner, sonniger Tag, so dass einige Spaziergänger vorbeikamen. Da wir mit den Ahnen vornehmlich speisen wollten, wurde ein Tisch aufgestellt, auf dem wir auch essen wollten. Das Ritual war diesmal etwas unüblich drei geteilt. 

1. Beginn, Erdmutter grüßen, Reinigung, Kosmos erstellen, Tore öffnen, Kindred einladen - dazu benutzen wir u. a. das Lied von Robin, "Sehet mich", was wir neu in das Gesangsbuch aufgenommen haben.

2. Gemeinsames Festessen

3. Alle hatten ein Getränk dabei (nichts alkoholisches, nichts mit Milch, nichts zu exotisches) und haben dann im Kreis das Getränk in einen durchsichtigen Krug getan. Als Symbol der Essenz der Erinnerungen der Ahnen die zusammenkommen und Symbolisch für den Fluss. Unsere Schamanin befragte dann das Orakel. Das Getränk wurde gesegnet und jeder erhielt etwas davon. Symbolisch zum Trinekn von der Quelle der Weisheit die vom Totenfluss gespeißt wird. Danach wurde verabschiedet.

Als Omen erhielten wir Sowilo:

"Wir sind die sonne... nichts kann sich vor uns verstecken! Wir sind die Stärke, wir sind das lLcht. Und Sowilo ist der Sieg"

Wir waren eine schöne Runde von 10 Erwachsenen, 4 Kindern und 2 Hunden.

Vor dem Ritual war natürlich noch Zeit zum Schminken und besprechen, einige Rollen wurden verteilt und der Altar gemeinsam aufgestellt.

Wir brachten dann noch separat einige Wünsche an einen Wunschbaum an und unsere Schamanin Arbeitete an Häkelzauber.

 

Erfahrungen:

Mit vier Kindern ist es immer mal wieder unruhig - daran sind sich die "Wiederholungstäter" aber gewöhnt.

Die Kinder entwickeln häufig eine interessante Eigendynamik im Ritual. Während unsere Älteste (9) diesmal ganz zauberhaft mitmachte, machte zu Beginn nur noch die Jüngste (3,5) mit. Die zwei frisch eingeschulten kamen erst später dazu. Begeistert waren sie alle beim Öffnen und schließen der Tore (weil da gerasselt wird). Schwieriger wurde es, da sie etwas von Geist der "Morrigan" oder eines "Pucks" inspiriert waren und diesmal auch leider etwas zurechtgewiesen werden mussten. Zwischendurch bildeten die Kinder einen inneren Kreis um das Feuer. Eingeladen wurden "die Monster" (Mama sagte noch schnell die "lieben" hinterher) und die Naturgeister (da ist Mama dann wieder stolz). Als es dann um's verabschieden ging war es interessant zu beobachten, dass die Jüngste dann gleich es so machte wie in der Kinderzeremonie, einfach "tschüüss" rufen und winken. Wir waren dann der Meinung, sie hätte das schon ganz gut gemacht, weil wir aber gemeinsam angerufen haben, habe ich dann doch dazu angeregt, spontan jeder mit zu verabschieden, die meisten machten es der kleinen nach. Für die Kinder gab es noch ein kleines Faltheftchen und ich hatte noch ein paar Ausmalbilder mitgebracht.
Die ersten zwei Kinder haben auch - seit ich die "Stempeltafel" für die Teilnahme in 2014 angefangen habe 8x mitgemacht und erhielten den ersten Applaus und die ersten Geschenke (zwei Pixiebücher).  


Obwohl ich von außen eigentlich gedacht hatte, dass mein Sohn (Schulkind) diesmal nicht so dabei war, überraschte er mich im Auto damit, dasss er mir erzählte, er hätte ein Stück von seinem Kuchen beim Baum für die Naturgeister abgelegt. Den Baum hat er sich selbst ausgesucht. Nur das mit dem Wunschbaum ist noch nicht ganz klar geworden. Mama, ich habe mir einen Dinoroboterauto gewünscht. Wann kommt er denn? Morgen? Übermorgen? Können den Bäume sprechen? Daraufhin habe ich von der Kommunikation im Wald erzählt und mit den Elefanten die sich über Infrarotschall unterhalten verglichen, bis dann im Bett die Frage kam "Sprechen die Bäume dann mit dem Spielzeugladen, damit ich das Dinoauto kriege?" ähm .........ja...... es folge ein Vortrag: "Das mit dem Wünschen ist nicht immer so, dass du die sachen dann einfach kriegst. Manchmal musst du lange warten, manchmal kriegst du Gelgenheiten, oder eine Chance die Geld extra zu verdienen mit dem du dir das dann kaufen kannst. Oft musst du trotzdem was dafür tun....." Ja, es war möglicherweise zu hoch vom Verständnis her ;-).

 

Und weil nach dem Fest vor dem Fest ist....
Inspirationsflash -Dieser "warum ist mir das nicht vor dem Ritual in den Sinn gekommen" - Moment):
Idee fürs nächste Mal. Die Seherin sitzt beim Wächterbaum. Jeder geht einzeln zu ihr hin und hinterlässt beim Krug ihr zu Füßen das mitgebrauchte Getränk und erhält einen Faden. Der Faden wird dann mit einem Wunsch (oder Botschaft) an den "Wunschbaum" gehängt. Nachdem das alle getan haben, verkündet die Seherin das Orakel. Das Wasser des Lebens wird gesegnet. und bei der Rückkehr steht ein Mundschenk / Schankmaid beim Wächterbaum und überreicht einen Schluck vom (gesegneten) Wasser des Lebens.  

 

 

PS: Ich stehe Wunschbäumen manchmal etwas Suspekt gegenüber. Von einem befreundeten Förster weiß ich, dass wenn das nicht ausdrücklich erlaubt ist, die Begeisterung einfach Fäden oder Flaggen in die Bäume zu hängen nicht so groß ist. Je nachdem wo man feiert sollte dann möglicherweise abgeklärt werden, ob nicht beim Gehen die Bänder abgemacht werden sollten.

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