Erden ist etwas sehr natürliches, wir tun es manchmal fast unbewusst und es gibt sehr viele verschiedenen Methoden. Wer Tanzunterricht hatte kennt vielleicht das Klatschen nach einer guten Stunde, auch das ist Erden. Erden bringt einen runden Abschluss und mit Klatschen wird die Energie zerstäubt.

Erden bedeutet Wurzeln schlagen, sich mit der Erde verbinden, mit der Welt verankert sein im hier und jetzt.

Zentrieren bedeutet sich in der Körpermitte sammeln, in sich selbst verankert sein.

Nach einem Ritual erdet man sich um wieder "runterzukommen" und wieder feste Boden unter den Füßen zu haben. Es ist ebenso wieder eine Verbindung zur Erde und um mit der Welt verankert zu werden, aber das Ziel ist mehr wieder hier zu sein.

Erden und zentrieren zusammen sind eine feste Basis.
Man kann sie auch einsetzen, wenn man sich nervös fühlt, angespannt ist, gestresst ist, aufgeregt oder überdreht. Richtig durchgeführt führt erden immer zu einer positiven Energieveränderung.

Manchmal muss man jedoch auch die passende Übung für den Moment aussuchen und manchmal genügt nicht nur eine Übung. Psychologisch denken die meisten, dass eine Meditation einfach und leichter ist. Es ist korrekt, dass wer keine Übung im Meditieren und Visualisieren hat, eher glaubt, geerdet zu sein. Bei körperlichen Übungen wird einem stärker bewusst, ob man mehr oder weniger geerdet ist – welche Art zum Erden passt ist aber auch Typ und Tagesabhängig. Wer öfter ausprobiert, wird schneller wissen und spüren, welche Übung wann angebracht ist.
Am gebräuchlichsten bei Ritualen sind Meditationsübungen. Ich habe jedoch festgestellt, dass gerade bei Menschen, die weniger mit dem Körper zu tun haben und sehr viel mit dem Geist arbeiten (müssen) Erdungsübungen, die durch den Körper gehen am effizientesten sind.
Auch Erden sollte man üben! Gerade wenn es sich um das Erden vor dem Ritual handelt, aber auch das Erden nach dem Ritual.

Die feinen Unterschiede zwischen verschiedenen Erdungsarten zeigt sich auch darin, dass nicht alle Übungen immer am Geeignetsten sind.

Übrigens darf man sich auch während dem Ritual Erden, die Kommunion im Wicca ist bereits auch ein kleines Erden. Erden während des Rituals geschieht oft wenn ein "Zuviel" an Energie da ist. Das kann vorkommen bei Solo-ritualen wenn man dabei ist eine andere Stufe zu erreichen oder bei Gruppenritualen wenn für das eigene Empfinden zu viel Energie im Raum steht. Das spürt man oft an einem Kribbeln oder Bewegungsdrang (abschütteln wollen) das leicht unangenehm ist. Spät entdeckt kann es bis zu Übelkeit gehen, deshalb ist es besser, nachdem man eine Weile lang versucht hat das Gefühl auszuhalten sich kurz im Ritual zu Erden. Die meisten haben für sowas Verständnis und man fällt damit nicht negativ auf. Über die Vorstellung kann man mit Wurzeln an den Füßen arbeiten.
Die erste Maßnahme bei Gruppenritualen ist die Hände auf den Boden zu legen und die Energie Abfließen zu lassen. Der nächste Schritt ist es an den Kreisrand zu gehen, sich auf den Boden zu setzen und die Hände wieder auf den Boden zu legen. Wird es dann nicht besser, sollte man jemanden (oder den Wächter) bitten ein Tor zu schneiden und den Kreis verlassen. Je nach Gruppe kann es sein, dass leicht andere Regeln gelten, aber diese Art des Erdens stört das Ritual meist nicht und man kann immer noch weitermachen. Den Kreis verlassen und wieder reingehen sollte möglichst vermieden werden. Im Soloritual kann man natürlich auch etwas stärker Erden.

Besonders wichtig ist das Erden nach dem Ritual und der Meditation - eigentlich nach jeglicher magischen Arbeit. Hier empfiehlt es sich eher keine Meditation zu machen, sondern Dinge wie Stampfen, Klatschen, Essen, oder die unten angeführte Atemübung. Auch wenn du es noch so eilige hast, es empfiehlt sich nach einem Ritual nicht sofort ins Auto zu steigen und loszufahren, mindestens solltest du gut Essen.

Erden ist auch im Falle eines magischen Ungleichgewichts oder wenn man selbst oder jemand anderes das Gefühl hat magisch Angegriffen zu werden die erste Maßnahme. Verzichten viele Magier vor einem großen Ritual auf Fleisch, ist besonders rotes Fleisch aber auch Schokolade ein sehr gutes Erdungsmittel.

Verschiedene Möglichkeiten:

  • Meditation (meist eine Meditation zu den Wurzeln und zum Himmel [Baum])
  • Konzentration und Sammlung
  • Essen (gerne im Anschluss an Ritualen)
  • Atemübung
  • Körperübung
  • Duschen (am besten Wechselduschen)
  • Stampfen (wenn zu viel kann das auch Energie geben)
  • Klatschen (idem)
  • Halbedelsteine oder normale Steine in der Hand halten
  • Im Sand od. in der Erde wühlen mit den Händen

Vorgestellte Übungen:

Baum Meditation:

Stell dir einen hellen leuchtenden Punkt vor deinem 3. Auge vor. Lass diesen nach unten wandern, immer tiefer, durch deine Füße, durch die Erde, bis zum Inneren und lass den Leuchtpunkt mit neuen Kraft nach oben kommen, durch das Scheitelchakra, Zweige in den Himmel wachsen.

Dann kurz Restenergie wieder der Erde geben.

Pico-Pico Übung

Scheitelchakra einatmen, Bauchnabel ausatmen – (evt. Wiederholen)

rechte Schulter einatmen, Bauchnabel ausatmen -

linke Schulter ...

rechte Hüfte ...

linke Hüfte ...

(rechter Fuß....)

(linker Fuß....)

Dann Bauchnabel einatmen -> Scheitelchakra ausatmen.

Das ganze ist eine (nicht unbedingt Trance, aber "Arbeits")-Induktion.

D.h. jetzt bist Du "drin" und machst, was Du tun wolltest.

Dann am Schluss alle Körperteile in umgekehrter Reihenfolge, aber jeweils

durch den Bauchnabel ein - und durch den Körperteil ausatmen.

Am Schluss noch einmal durch den Scheitel ein und durch den Nabel aus.

Dann bist Du wieder im Alltag.

Rückenübung

Wirbel für Wirbel nach unten Rollen, Rücken aushängen lassen, Knie gebeugt.

Sind die Füße, der Nacken locker?

Vom Steißbein her anfangen leicht hoch und runter wippen. Die Bewegung durch den ganzen Rücken fließen lassen, den Rücken durchlässig werden lassen. Stehen

(zur Verstärkung die Fäuste mit „Sch“ in den Boden drücken)

Wirbel für Wirbel langsam wieder aufrichten. Sich jeden Wirbel einzeln wie eine Perlenschnur aus Licht vorstellen.

Aufrecht, spüren, wie diese Schnur mit dem Boden verankert ist.

Schnur geht vom Scheitelchakra zum Himmel.

Fäden ziehen die Ellbogen hoch,

Handgelenke

Fingerspitzen

Zum Himmel Hochgezogen und Verbunden, strecken.

Fingerfäden abgeschnitten

Handgelenkfäden abgeschnitten

Ellbogen.....

Scheitelfaden

Wieder Wirbel für Wirbel aufrichten.

Atem Übung

Fester stand, mehr als Schulterbreit, leichte Knie.

Mit Arme beim Einatmen Luft im Hara sammeln und konzentrieren.

Beim Ausatmen kurze Armbewegung weg vom Körper und gleichzeitig mit einem Fuß stampfen.

Durch die Nase einatmen – lange

Durch den Mund mit „Sch“ ausatmen – kurz

Zum Schluss mit den Fingerspitzen am Boden und die Restenergie abgeben mit kurzen „Sch“
Diese Übung eignet sich auch zum Aggressionsabbau.

 

© Ishtar (2002, 2005) at sternenkreis
Teil einer Lehreinheit des Blue Moon Covens für die Arbeitsgruppe mit zusätzlichen Praxisübungen

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