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In diesem Artikel sollen die Begriffe Paläo-, Meso-, und Neoheidentum vorgestellt werden, wie sie von Isaac Bonewits 1979, 2007 in der Version 2.5.1 zusammengestellt worden sind und wie sie von einigen Heiden benutzt werden. Dieser Artikel baut sehr stark auf dem oben genannten Artikel von Isaac Bonewits auf. Im englischen Original wird von „Pagan“ gesprochen, was ich hier durchwegs mit heidnisch, Heiden und Heidentum übersetzt habe.

 


Paläoheidentum ist eine allgemeine Bezeichnung für  die ursprünglichen, polytheistischen, naturreligiösen Glaubenssysteme der Stammesbewohner Europas, Afrikas, Asiens, Amerikas, Ozeaniens und Australiens.
Beispiele des heutigen Paläoheidentums sind Hinduismus (vor dem Einfluss des Islams in Indien), Taoismus und Shinto.
Es leben aktuell Billionen praktizierender Paläoheiden auf der Welt.

 

Mesoheidentum ist eine allgemeine Bezeichnung für mehrere Bewegungen (organisiert und unorganisiert) die Versuchen, dass was ihre Gründer dachten die besten Aspekte des Paläoheidentums sind wiederzubeleben und in manchen Fällen wiederzuerschaffen. Teils aus Versehen, vorsätzlich oder unfreiwillig wurden diese mal mehr, mal weniger von den monotheistischen, dualistischen oder nicht-theistischen Weltanschauungen des Zoroastrianismus, Judentums, Christentum, Islams oder frühen Buddhismus beeinflusst.
Beispiele heutiger mesoheidnischer Glaubenssysteme sind die Freimaurer, Rosenkreuzer, Theosophen, die afro-diasporischen Glaubensrichtungen (Voudoun, Santeria, Candomble, etc.),  der Sikhismus, unterschiedliche Hindu-Sekten die vom Islam und Christentum beeinflusst wurden, Mahayana Buddhismus, Thelema, Odinismus, die meisten „Familien Traditionen“ des Hexentums, die meisten orthodoxen (aka „britisch traditionelle“) Wicca und das aus jenen Bewegungen entstandene Druidentum.
Es leben aktuell mindestens eine Billionen praktizierender Meooheiden auf der Welt.

Neoheidentum ist ein allgemeiner Begriff für eine Vielzahl unterschiedlicher Bewegungen, organisiert oder (meist) unorganisiert, die  ihren Anfang ungefähr in den 1960er Jahren unserer Zeitrechnung fanden (obwohl ihre literarischen Wurzeln oft in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück reichen). Sie versuchen das, was ihre Gründer dachten, die besten Aspekte des paläoheidnischen Weges ihrer Vorfahren (oder Vorgänger) war wiederzuerschaffen und wiederzubeleben. Diese Bewegungen wurden mit modernen humanistischen, pluralistischen und integrierenden Idealen angereichert. Sie versuchen bewusst so viel Monotheismus, Dualismus und Puritanismus wie möglich auszuschließen. Beispiele heutiger neoheidnischer Bewegungen sind Oberon Zell’s Church of All Worlds, die meisten heterodoxen Wicca Traditionen (non-Btw), manche druidische Richtungen (wie z.B. ADF) und die meinsten Rekonstruktionisten.


Merke:
Diese Begrifflichkeiten stellen keine klar umschriebenen Kategorien dar. Historisch haben sich einige davon oft sogar Jahrhunderte hinweg überschnitten. Es ist zu bedenken, dass sich mehrere Glaubensgemeinschaften die hier in einer Kategorie genannt wurden, selbst nicht als Heiden bezeichnen würden. Es gibt auch viele Bewegungen, die sich im Flux von der einen in die andere Kategorie bewegen wie z.B. OBOD zwischen Meso und Neoheidentum.

 

Quellen:
Isaac Bonewits Definitions of Paganism
Bonewits's Essential guide to druidism.

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