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Inspiriert durch den Artikel von Fox zum ewigen Feuer in der indoeuropäischen Kultur habe ich mich 2014 daran gewagt eine ewige Flamme zu entzünden. Dies sollte die Geschichte werden, wie ich innerhalb kurzer Zeit gelernt habe über Friktion Feuer zu machen und von der Frühjahrstagundnachtgleiche bis zu Beltane lang die heilige Flamme gehütet habe. Natürlich kam es etwas anders. 

Als das Projekt mit der ewigen Flamme (engl.) und der Weitergabe dieser Flamme im ADF (engl) verbreitet wurde sprang der Funke bei mir sofort über. Leider zu weit weg von irgendeinem ADF Priester, aber Fox war so nett mir das Ritual zuzusenden.  Natürlich übte ich das vor dem Ritual.

Ich schaute mir einschlägige Youtube Videos zum Thema Feuermachen durch Friktion an und entschied mich für „Flamma“ Feuer machen mit Ikea. Ich erhoffte mir eine Arbeitserleichterung, weil ich als durchaus modern geprägter Mensch die richtigen Utensilien kaufen konnte, schließlich bin ich eine arbeitende, unter der Woche alleinerziehende Mutter. Im Internet natürlich noch extra super Spezial Anzündholz (Maja) gekauft.  

„Flamma“- war einfach zusammengestellt. Das Schnitzen stellte sich als die erste Herausforderung, denn es dauerte verdammt lange und meine Hände schmerzten bald. Die Drehbewegung ging gut, es kokelte auch schön und rauchte etwas – und das war’s dann auch. 15 Minuten später und 20 Minuten später waren war es unverändert. Ich glaube, ich habe den Anfangspunkt zu weit weg von der Kerbe gesetzt. Ok, Kerbe ausweiten, ging ein bisschen, war immer noch zu weit weg und scheiterte schließlich daran, dass ich das Holz nicht mehr tiefer einschnitzen konnte. 

Zum Glück hatte ich einen Plan B: Feuerstahl. Zunächst wieder Youtube Videos. Die Übungsfläche wurde das trockene Waschbecken mit entsprechendem Zunder (Watte). Nach wenigem Üben kriegte ich damit schöne Funken hin. Es ist ein Zusammenspiel zwischen dem richtigen Winkel und dem richtigen Druck.
Der Funke sprang aber nicht über.
Experimente in unterschiedlichen Zunder beginnen (Wolle, Kaminanzündern, super extra Zunderholz, Heu und sogar Hundehaare) .
Ich hoffe einfach, dass es beim Ritual wie durch ein Wunder (schlechte Hauptprobe, gute Premiere) funktionieren würde. 

Beim Hochfest bauten ein wunderschönes Nest für das Feuer und benutzten nach einigen Versuchen, ihr werdet es schon ahnen, Plan C – ein bengalischen Hölzchen in rot.

Es war toll ein heiliges Feuer im Haus zu haben. Ich habe einen ganzen Schrank an 7 Tagekerzen gekauft. Ich habe ja schon einen Schreck gekriegt, als ich merkte, dass ich 53 7 Tagekerzen brauche (mindestens). Flammenhüten das ganze Jahr ist teuer. Es war schon abenteuerlich diese zu finden, ich wollte sie schon im Internet bestellen, doch dann habe ich per Zufall ganz viele im Gartencenter gefunden, auch solche ohne Kreuze.

Während ich das Feuer in der Laterne im Kamin aufbewahrte, wollte mein Mann die Laterne mit dem Feuer auf den Schrank stellen. Es fühlte sich sehr lebendig an, es war etwas sehr besonderes diese Flamme im Haus zu haben. Das mit dem jeden Morgen Wasser hinstellen war schwierig, aber wir (die Kinder und ich) begrüßten sie gemeinsam und wünschten ihr eine gute Nacht und trafen uns davor um zu erzählen was schön war an dem Tag.

Das hielt weniger als eine Woche. Am Dienstag kam die Babysitterin und ich musste ein Seminar geben. Die Flamme war noch ordentlich oben, so im unteren Drittel der Kerze. Als ich nach dem Seminar wiederkam war sie aus. Offensichtlich brennen diese Kerzen nicht ganz nach unten, oder sie ist unten zu flüssig geworden, ich weiß es nicht. Ich war etwas geknickt, dass ich noch nicht einmal eine Woche lang meine Flamme gehütet habe. Ich weiß, dass Fox zwei Flammen hütet, falls eine ausgeht. Natürlich habe ich das nicht gemacht, weil das wäre ja nicht nachhaltig doppelt so viele 7-Tageskerze zu benutzen.

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