Drucken

Pagan Studies ist das multidisziplinäres akademische Feld, das sich dem Studium des zeitgenössischen Heidentums widmet, ein breites Sortiment an modernen religiösen Bewegungen, die typischerweise durch die verschiedenen heidnischen Glauben des vormodernen Europas abgeleitet oder angeblich von ihnen beeinflusst werden.[1] [2] Pagan Studies umfasst eine Vielzahl verschiedener wissenschaftlichen Ansätze zur Untersuchung solcher Religionen, die sich aus Geschichte, Soziologie, Anthropologie, Archäologie, Volkskunde, Theologie und Religionswissenschaft zusammenstellen.

Die frühsten akademischen Studien des zeitgenössischen Heidentum wurden in den späten 1970er und 1980er Jahren von Gelehrten wie Margot Adler, Marcello Truzzi und Tanya Luhrmann veröffentlicht. Doch erst in den 1990er Jahren fingen die Pagan Studies an sich als Disziplin zu entwickeln, angetrieben von Akademikern wie Graham Harvey und Chas S. Clifton. Die zunehmende wissenschaftlicher Bedeutung der Pagan Studies wird auf die zunehmende öffentliche Sichtbarkeit der neuen religiösen Bewegung zurückgeführt, als diese begannen sich der interreligiösen Bewegung anzuschließen und große öffentliche Feste an Bedeutenden Orten wie Stonehenge zu feiern.
1993 wurde die erste akademische Konferenz zu diesem Thema an der Universität von Newcastle upon Tyne in England abgehalten. Drei Jahre später folge eine große Konferenz von der Universität in Lancaster organisiert. In 2004 begann „The Pomegranate“ eine peer-reviewed wissenschaftliche Zeitschrift zu dem Thema ihre Publikation. Viele Bücher sind zu diesem Thema bereits bei unterschiedlichen wissenschaftlichen Verlagen erschienen, während AltaMira Press Publikationen im Rahmen der Pagan Studies begonnen hat.
Die Beziehung zwischen den Gelehrten des Pagan Studies und der zeitgenössichen heidnischen Gemeinschaft die sie studieren ist nicht immer einfach: einige Praktizierende lehnen die akademische Interpretation ihres Glaubens ab. Gleichzeitig sind viele an den Pagan Studies beteiligte Akademiker selbst praktizierende Heiden, womit sie den Ansatz der Insiderperspektive verfolgen.

Anmelden