Allerdings ist es nicht notwendig, dass eure Hauptaufgabe jetzt das Beschaffen dieser Gegenstände wird! Wenn ihr das Handwerk beherrscht müsst ihr auch in der Lage sein, ein Ritual ganz ohne Gegenstände durchzuführen. Die Gegenstände sind Hilfsmittel, Schlüssel für euer Bewusstsein und Unterbewusstsein, mit denen ihr sehr gut oder weniger gut umzugehen lernen könnt.
Der einzige „Gegenstand“, das einzige Ritualwerkzeug, was ihr von Anfang an braucht seid ihr selbst. Wenn ihr keinen Kreis ziehen könnt, ist der schönste und teuerste Stab in euren Händen wertlos. Lasst euch also Zeit mit den Werkzeugen.
Folgende Utensilien sind nicht alle unbedingt notwendig. Jeder muss das für sich selber entscheiden. Man sollte auf seine innere Stimme hören und man sollte auch hinter dem stehen was man tut. Man kann auch Schritt für Schritt tiefer einsteigen oder es auch ganz weglassen. Niemand zwingt einen dazu Rituale durchzuführen, es ist in keinem Fall eine Voraussetzung für den Wicca-Glauben!
Arbeitet man in einem Coven, kann es sein, dass es eigene Covengegenstände gibt, oder jeder was er hat beiträgt.
Gegenstand | Was es ist, Ursprung | magischer Gebrauch | Anschaffung, Alternativen |
Stab / Stock / Speer / Pfeil | Die traditionelle Länge des Kurzstabes ist von der Fingerspitze bis zum Ellbogen. Genauso wie man statt oder zu einem Dolch auch noch ein Schwert haben kann, kann man zu dem kleinen Stab auch noch einen großen Stab haben. Er geht dir bis zum Kinn und ist dicker. | Der Kurzstab und der Pfeil können wie das Athame zur Lenkung von Energien gebraucht werden. Bei Bedarf kann das Athame auch komplett durch den Stab ersetzt werden. | In Esoshops findet man sehr teure Kurzstäbe mit vielen Kristallen - das ist nicht nötig, da holt ihr euch vom nächsten MA-Markt lieber einen schönen Pfeil. |
Schwert, Athame und Bolline | Viele Mytholgien wie das Schwert des Nuadu, dem niemand ohne Verwundung entkommen konnte, Schwert das Adam und Eva aus dem Paradies vertrieb. | Das Schwert wird meist bei Gruppenritualen gebraucht und ersetzt für gewisse Praktiken den Dolch, steht aber auch als Symbol für den Wächter. Auch das Schwert ist nicht geschliffen! | Traditionell sollte der Dolch gewonnen werden. |
Kelch | Wird teilweise als die Weiterentwicklung des Kessels angesehen. Er ist stark mit der Gralslegende verbunden, allerdings sollte man da weiter zurückgehen als zu Artus. Artus war z.B. nicht der erste keltische Edelmann, der sich auf die Suche nach dem Gral machte. | - Um darin ein Getränk zu Segnen und danach zu sich zu nehmen | - ein schönes Glas, z.B. vom Mittelaltermarkt, od. Rotweinglas |
Pentakel / Scheibe | Keltischer Ursprung im Stein von Fail, einem flachen Stein auf dem der König gekrönt wurde. | Symbol für die Erde. Oft wird auch der Kuchen für den "Kuchen und Wein" darauf gelegt. Es können sich auch Opfergaben darauf befinden, oder weitere Symbole für die Erde | Man kann natürlich wunderschöne Pentakel aus Holz geschnitzt kaufen, oder auch einfach einen Topfuntersetze aus Ton nehmen, auf den man mit schwarzer Lackfarbe ein Pentakel oder andere Symbole malt. |
Altar | ein kleiner Tisch oder Platte mit einem Tuch drüber, evtl. geschmückt oder auch nicht - nach Norden gerichtet steht er in der Mitte des Kreises. Schöne Versionen sind auch Feste Altare aus Stein, z.B. ein kleiner Hügel | Hier werden best. Gegenstände draufgelegt, wenn nicht mit der Mitte gearbeitet wird, konzentriert sich die Kraft wenn nicht anders gelenkt oft auf den Altar | Ein Tuch auf dem Boden, ein paar Steine, eine Kiste........ |
Altartuch, bzw. -tücher | in verschiedenen Farben, mit deinem Lieblingsmuster, selbstgemacht oder nicht.... deiner Phantasie ist freier Lauf gelassen. Oft sind die Farben dem Fest oder dem Ziel des Rituals entsprechend | Zierde | Einfach ein Tuch besorgen, Schals sind auch möglich |
Der Kreis | Der Kreis wird normalerweise visualisiert und gezogen. Allerdings gibt es auch diverse Variationen von festen Kreisen, die häufigsten sind hier mit Steinen umgrenzt, im Boden als Fließen eingelassen (bei eigenem Tempelraum). | Der Kreis dient nicht (wie öfters falsch angenommen zum Schutze vor negativen Energien [das tut er zwar auch, aber das ist seltener als angenommen]. Seine Hauptfunktion dient dem Zusammenhalten der Energien im Inneren. | Vorschlag: gemalt auf ein großes Laken. Da wohl die wenigsten direkt auf ihren Boden malen möchten. Er kann ein ganz einfach sein, man kann ihn aber auch verzieren - nach und nach. Manche zeichnen in den Kreis noch ein Pentragram, was dann ein Pentakel ist, das Zeichen der Wicca! (Pentagram in einem Kreis) WICHTIG: Ich habe in div. Büchern schon oft gelesen, dass man den Kreis mit Salz "zeichnen" kann. In der Wohnung ist das OK, aber auf keinen Fall draußen! Ihr macht den Boden kaputt! Autoren die sowas schreiben, haben nicht nachgedacht! Mehl ist eine brauchbare Alternative |
Kerzen | Kerzen wurden als Lichtquellen aber auch für ihren Symbolwert sehr früh bei Ritualen eingesetzt. | Im Wicca werden meist zwei Altarkerzen benutzt und 4 vier die Himmelrichtungen. Die Altarkerzen sind öfters 2 weiße, oder silbern und gold. Die Kerzen für die Himmelsrichtungen sind oft in den entsprechenden Farben, muss aber nicht | Teelichter (auch als Altarkerzen) sind genauso akzeptabel. Denkt bei Kerzen immer daran, dass ihr auf genügend Sicherheit achtet. Im Freien müsst ihr evt. Laternen oder Gläser besorgen (Marmeladegläser mit etwas Vogelsand oder Erde gefüllt sind auch ok). Befindet ihr euch in einer sehr trockenen Gegend mit Waldbrandgefahr auf jeden Fall genügend Wasser bereitstellen oder evt. ganz auf Kerzen verzichten. Heiden und Wicca sollten der Natur nicht durch solchen Leichtsinn schaden! |
Buch der Schatten | dein ganz persönliches Buch in dem du alles persönliche niederschreibst was deine Rituale betrifft. Welche Bräuche du für dich verfolgst, welche Gegenstände du benutzt, welche Worte du für welches Ritual sagst usw. Sehr wichtig, dass du auch z.B. Zeitpunkte und Ergebnisse von Meditationen darauf notierst. | Es dient als Gedächtnisstütze, als Arbeitsbuch, oder auch als Buch, aus dem Rituale bzw. Gebete, Anrufungen abgelesen werden. | Heutzutage kannst du dein Buch der Schatten auch auf dem Computer schreiben und lagern (was ich persönlich mache) allerdings können die wichtigsten Sachen ausgedruckt und in Ordner gepackt werden. Ich arbeite auch mit einem Reisebuchderschatten, wo meine Lieblingssachen drin stehen. Wie du siehst, kann man das sehr flexibel handhaben. |
Kessel | Seinen traditionellen Ursprung findet er im Kessel des Dagda, eines der vier Heiligtümer Irlands, die von der Anderswelt von den Tuatha de Danaan in die diesseitige Welt gebracht wurden. Der Kessel dessen Wächter Dagda verkörpert, ist der allen Hunger stillende Kessel, der unbegrenzt Essen spendet. | zum Verbrennen von Kräutern, von rituellen Gegenständen oder um Flüssigkeiten darin zuzubereiten. Er muss nicht zu groß sein, aber größer als die Schale. Normalerweise ist er aus Eisen, hat einen Henkel und drei Füße. Er ist auch das Symbol der weiblichen Seite der Kraft. | Alternativ kannst du auch etwas in einer Räucherschale verbrennen. je nachdem sollte beim Verbrennen die Schale gefüllt sein. Manche Hexen entzünden in ihrem Kessel ein kleines Feuerchen, wenn sie in der Wohnung arbeiten. Auch hierbei sollte der Kessel mit Sand gefüllt sein - vergesst nicht, er kann heiß werden und das wollt ihr vielleicht nicht unbedingt auf dem Perserteppich machen. |
Räuchergefäß | in dem Kräuter verbrannt werden um bestimmte Düfte zu erzeugen. Gerne werden auch Räuchergefäße an einer Kette benutzt. | Räucherwerk unterstütz oft die magische Arbeit und kann auch als Symbol für die Luft (manchmal auf fürs Feuer) genommen werden. | Eine weitere Alternative ist eine Duftlampe mit Ölen (mein persönlicher Favorit in der Wohnung) |
Mörser m. Stößel | für die Zubereitung von Kräutern und anderem | In der Magie selbst wird er nicht gebraucht, allerdings manchmal in der Ritualvorbereitung | Es lohnt sich auch diesen Gegenstand für die Küche anzuschaffen. Wenn ihr darauf achtet, was ihr darin zubereitet, könnt ihr Problemlos den Küchenmörser auch für die Räucherzubereitungen benutzen |
Handschale, Kleines Schälchen | eine einfache Schale genügt, wobei man auch beim Antiquitätenhändler nach einer schönen aus Messing mit Naturmotiven suchen kann. | Um Salzwasser darin aufzubewahren, das zum reinigen od. segnen im Ritual benutzt wird. | Gewisse dinge könnte ihr evt. auch auf eine Scheibe legen (manche Scheiben sind fast wie Teller oder Brettchen gefortm) |
Edel- bzw. Halbedelsteine |
| Zur Verstärkung der Elemente einen in jeder Farbe. Schwarz: Onyx, Obsidian. Grün: Aventurin, Malachid, Jade. Rot: Roter Jaspis, Granat. Blau: Blauer Achat, Lapislazuli, Topas. Weiß: Bergkristall, Diamant. Gelb: Cythrin Man kann allerdings auch die Energie darin konzentrieren, oder einen Halbedelstein in den Kelch tun. | Kieselsteine in diversen Farben die angemalt wurden oder nicht können auch benutzt werden. |
Glocke | Tischglöckchen, kleine Glocke | für Beginn und Ende eines Rituals. Kann aber auch zur Anrufung benutzt werden, jedes mal oder am Anfang - Ende eines jeden Ritualabschnitts. | Meiner Erfahrung nach arbeiten sehr wenige mit der Glocke, andererseits hat eine Glocke gerade in einem hallenden Raum, wo nicht mit anderen Instrumenten, Musik, Chants gearbeitet wird eine wirklich enorme Wirkung |
Band, Kordel oder schöner Faden | Die Kordel steht für den alles zusammenbindenden Geist, die Quintessenz. | für manche Rituale z.B. Handfasting | Am besten selbst gemacht, evtl. sogar zu Mabon. |
Besen | als wohl bekanntestes Hexen-Werkzeug steht er symbolisch für die Frau, wird aber auch als Phallussymbol benutzt oder als Schutzsymbol. | Der Besen dient der Rituellen Reinigung des Platzes vor dem Ritual - dabei müssen die Äste gar nicht unbedingt den Boden berühren! Gerne wird er auch bei Imbolcritualen benutzt um den Winter rauszukehren. Er muss auch nicht normalgroß sein, sondern kann kleiner sein oder die Größe eines Handbesens haben. | Am besten macht man ihn selber, dabei kann er jede Größe haben. Es sollte ein Eschenstab mit Birkenzweigen und einer Weidenbindung sein. Esche sorgt für den Schutz, Birke für die Reinigung und die Weide ist dem weiblichen Aspekt der Kraft gewidmet. |
Robe | Es ist eine alte Tradition, dass sich Priester und Magier anders Kleiden, zu Ritualen ganz speziell. | Die Robe soll zur Unterstützung der Magischen Person dienen | Wenn du alleine arbeitest ist eine Robe völlig unnötig. In einem Coven ist teilweise eine Robe Pflicht (dann hält man sich an die dort gegebenen Farben) oder auch nicht. Traditionelle Farben sind schwarz, weiß, blau. Es gibt Coven, in denen die Mitglieder auch einfach in ihren Mittelaltergewändern an den Ritualen teilnehmen - das ist von Gruppe zu Gruppe verschieden, einige verzichten ja auch ganz auf Kleidung. |
Magischer Ring | Es gibt diverse Ringe denen magische Fähigkeiten zugesprochen werden, oder die auch Macht und Unglück bringen z.B. Andvarinaut oder ganz aktuell im LOTR der Eine. | Am Zeigefinger angebracht kann man mit dem magischen Ring Energie lenken, Energie speichern und die magische Persona unterstützen. | Nach manchen Traditionen behält man seinen magischen Ring ein Leben lang und er sollte danach zerstört werden. |
Bei deinem Werkzeug ist es wichtig das du zu jedem einzelnen Stück eine Beziehung entwickelst, fast wie zu einem Lieblingspullover. Dabei sollten die wichtigsten 4 Gegenstände keine Vorbesitzer haben. Wer weiß z.B. was mit einem antiken Dolch schon alles geschnitten wurde! Suche deine Teile mit viel Zeit, Geduld und Liebe zum Detail aus.
Deinen Stab z.B. kannst du dir von einem Baum holen (vergiß nicht dich bei dem Baum zu bedanken), der dir Nahe steht, den du magst. Du kannst Muster in ihn ritzen und ihn, z.B. mit Bändern verzieren, bis es keinen anderen Stab wie ihn auf der Welt gibt.
Das ist für jeden Gegenstand ein Ritual für sich, reinigt den Gegenstand von negativen Energien und macht ihn für dich zu etwas besonderem, etwas wahrhaft magischen. Außerdem macht das Spaß!
(2003) Dieser Text ist eine Zusammenführung eines bisher unveröffentlichten Sternenkreis- Textes von Ishtar und des Wiccanet Textes von Fireflower für Wiccanet