Cara Schulz, von Pagan Newswire Collective (PNC) berichtete im Januar darüber, dass heidnische Stimmen aus Syrien und Ägypten verstummen würden (engl.).

Sie stünde mit 8 Heiden (3 aus Ägypten, 5 aus Syrien) in regelmäßigem Kontakt über Internet.
Ein ägyptischer Heide habe seine Ängste geäußert, dass Minderheitsreligionen in Gefahr seien und er auch das Gefühl habe, dass Christen „Leute wie ihn“ zur Beschwichtigung denunzieren würden. Auch Christen seien teilweise in Gefahr dort. Die Stimmen aus Ägypten seien dann verstummt.

In Syrien sei die Situation schlimmer gewesen, islamische Fundamentalisten würden gegenüber Menschen die sich nicht ihren Regeln beugten Gewalt anwenden. Die Heiden in Syrien befürchteten entlarvt zu werden und hätten deshalb ihre Altare zerstört oder vergraben und begonnen Moscheen zu besuchen.

Eine solche syrische Heidin sei Yana gewesen (Name von Cara Schulz zum Schutze anderer syrischer Heiden geändert). Ihr eigener Bruder sei radikalisiert und habe sie verraten. Yana sei vergewaltigt und anschließend getötet worden. 

Die Reaktionen innerhalb des Heidentums sind sehr gemischt. Cara Schulz von PNC erinnert sich in ihrem Memorial (engl.) daran worüber sie mit Yana gesprochen hat. Sie hat einen Spendenaufruf in die Wege geleitet, wo Heiden (und sicherlich auch Nichtheiden) in Yanas Namen bei Ärzte ohne Grenzen für Syrien spenden (engl.) können. Mit Mastercard oder Visa ist dies auch aus Deutschland möglich.  

Jason Pitzl-Waters von Wild Hunt (engl.) betont:

"Das sind keine Christen oder Muslime die der Hexerei angeklagt sind, das sind keine Andersdenkende die der Häresie angeklagt sind, das sind unsere Leute. Das sind moderne Heiden, Menschen die daran interessiert sind ihre eigenen vorchritliche Kultur wiederzubeleben, Menschen die sehr neugierig waren und immer noch sind darüber, was ihre Westlichen Cousins taten und was diese dachten. Dies sind unsere Leute, die in einem Koflikt „dort drüben“ getötet wurden. Unsere Leute die sich verstecken, fliehen, die vorgeben (die richtige Art) von Muslime zu sein, die versuchen zu überleben."


Jason fragt was man tun kann und tun sollte und betont die Bedeutung, dass sich Heiden innerhalb der Welt engagieren sollten und die interreligiösen Bemühungen verdoppeln sollten um Leute auszusenden, die für uns sprechen. Zusätzlich regt er an Organisationen zu spenden und schlägt vor zu beten, Rituale, Andachten und Magie zu tun, für all die Heiden in der Welt die in Gefahr sind für das was sie sind.

Autorin Thorne Coyle weist ebenfalls auf die Bedeutung interreligiöser Zusammenarbeit (engl.)  hin und ruft dazu auf gemeinsam zu stehen:


"Warum ist es wichtig? Diejenige unter uns die sich sicher genug fühlen müssen in der Welt gehen als die die wir sind. Wir müssen mit Menschen anderer oder keiner Religion über unsere Liebe, die wir für die Erde haben sprechen, die Ehrerbietung für unsere Götter und die Bedeutung von Pluralität. Je mehr von uns dies tun, desto größer ist unsere Chance verstanden zu werden, global. Indem wir Pluralität leben, verbreiten wir Pluralität."


Weiterhin erklärt sie wie die kleine Schritte des gemeinsamen Teilens innerhalb der Religionen zu mehr Verständnis führen können.

Meine erste Reaktion gestern Nacht, als ich das las war ebenfalls ein Aufruf zu mehr interreligiöser Arbeit. Erst heute Morgen konnte ich die Traurigkeit über diese Tat zulassen. So kurz nach dem Hypatia Gedenktag konnte ich nicht umhin an Ähnlichkeiten zu denken. Ist die Tötung alleine nicht schon Schandtat genug? Muss dazu auch noch vergewaltigt werden und der Tod zur Qual hinausgezögert?

Der Bericht von Cara zu lesen versetzte mich gedanklich zurück in eine Zeit der Verfolgungen. Aber es findet JETZT statt. Nicht in einer weit entfernten Vergangenheit. Yana kann man nicht mehr retten. Und auch etwas für die syrischen und ägyptischen Heiden jetzt zu tun wird schwer sein. All jene, die langfristig auf interreligiöse Arbeit bauen haben hier sicherlich recht. Kurzfristig ist das Spenden an Organisationen alles was wir tun können.

Auch wenn sie es nicht lesen können, wünsche ich jenen Heiden in den Ländern die verfolgt werden viel Kraft. Mögen eure Götter bei euch sein und schützend die Hand über euch halten.

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